Eine Frage, die intensiv im Netz und auf deutschen Hundewiesen diskutiert wird. Es gibt für beides gute Gründe. Wir haben unseren Experten José Arce gefragt, wie er dazu steht:
“Für mich ist so eine Frage schwer zu beantworten, denn ich suche meine Hunde nicht nach diesen Kriterien aus. Ich habe schon viele Rassehunde und Mischlinge gehabt und die meisten davon habe ich adoptiert – entweder aus schlechter Haltung oder aus dem Tierheim.

Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch dabei auf sein Bauchgefühl hören sollte und finde es bedenklich, wenn Menschen kritisiert werden weil sie sich einen Rasse Welpen anschaffen und nicht einen Hund aus dem Tierheim oder Auslandsschutz adoptieren.
Selbstverständlich finde ich es klasse und bewundernswert, wenn Menschen Hunde adoptieren – von solchen Menschen brauchen wir noch viele mehr. Aber es sollte auch jeder die Gelegenheit haben, sich für den Hund zu entscheiden, der seiner Meinung nach zu ihm passt.
Natürlich ist es klarer, wenn man sich für einen Rassehund entscheidet – bei diesen Hunden weiß man schon vorher die Grösse und welches seine speziellen Eigenschaften sind. Bei einem Hund aus dem Auslandstierschutz oder aus einem Tierheim können wir uns da nicht immer so sicher sein: wir wissen meistens nicht woher er kommt oder was der Hund bisher erlebt hat.
Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch dieser Hund für uns ein treuer Begleiter oder ein liebenswerter Familienhund sein kann. Ein Welpe vom Züchter ist nicht zwangsläufig “einfacher”, denn auch dieser erfordert eine intensive Betreuung und Beschäftigung.
Wichtig ist, dass man sich vorab klar wird, welche Erwartungen man selber und was auch der Hund für Erwartungen an einen hat. Er sucht einen Menschen oder eine Familie, der/die Verantwortung für ihn übernimmt und ihm Sicherheit und Geborgenheit gibt und sich genau wie er einen treuen Begleiter wünscht.”

José Arce
ist Experte für Mensch-Hund-Beziehungen und hat selber schon viele Hunde adoptiert
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