Bunt oder uni, kurz oder lang, schlicht oder multifunktional – es gibt viele Arten von Hundeleinen. Die „richtige“ Hundeleine ist immer vom gewünschten Einsatz abhängig. Wir haben die gängigsten Modelle zusammengestellt.
Welpenleine
Welpenleinen gibt es in verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel Tau, Leder oder Nylon. Gut geeignet sind Leinen aus Nylon, da diese pflegeleicht und gleichzeitig robust sind. Auch Retrieverleinen gibt es für Welpen – Vorteil: Leine und Halsband sind direkt kombiniert und lassen sich schnell „anziehen“.
Klassischerweise ist eine Welpenleine relativ leicht und kurz, da sich der Welpe erst an das Gassi gehen mit Leine und Halsband gewöhnen muss. In der Stadt sollte die Welpenleine schon aus Sicherheitsgründen kürzer sein, da man so den Welpen in verschiedenen Situationen gut unter Kontrolle hat. Auf dem Land bieten längere Leinen dem Welpen mehr Freiraum. Ab 5 m Länge spricht man von einer Schleppleine.

Dieses Welpen-Set aus Halsband und Leine ist von White Kennel. Dort gibt es dauerhaft eine tolle Welpenaktion: wird ein Set bestellt, während der Hund noch Welpe ist, gibt es ein neues Halsband im Wert von 50€ GRATIS, sobald der Welpe aus dem alten White Kennel Halsband rausgewachsen ist.
Klassische Führleine für Hunde
Führleinen sind – wie der Name es schon verrät – zum Führen geeignet. Bei Spaziergängen in der Stadt, belebten Orten und an Straßen ist sie deutlich besser geeignet als andere Hundeleinen. Sie sollte gut in der Hand liegen und der Hund idealerweise locker und ohne Spannung an dieser Leine nebenher laufen.
Mit einer Führleine kann man alle Bereiche der Leinenführigkeit mit dem Hund sehr gut trainieren: entspanntes spazieren, “bei Fuß”, Augenkontakt beim Gassi gehen, “Weiter”, sowie „schnüffeln unterbrechen“. Hilfreich ist die Führleine auch zum Training der Begegnungen mit anderen Hunden.
Die Kontrolle bei der Führleine ist extrem hoch, weshalb sie in den besagten Bereichen ihre Verwendung findet. Führleinen gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Im Schnitt sind die Leinen zwei meter lang. Häufig wird als Material Leder, Nylon oder Polyester verwendet. Bei der Optik sind keine Grenzen gesetzt: geflochten, glatt oder gemustert – hier kann gewählt werden, was den persönlichen Vorlieben entspricht. Auch bei der Wahl des Materials kann frei nach Belieben entschieden werden – bei größeren Hunden jedoch unbedingt die Reißfestigkeit beachten.
Besonders reißsichere Leinen bestehen aus Leder oder Nylon. Die Pflege ist insbesondere bei Nylon sehr einfach und sie liegt angenehm in der Hand. Eine Lederleine sollte bei Verschmutzung immer nur mit einer milden Seife gereinigt und hin und wieder eingefettet werden, damit kein Lederbruch entsteht.
Roll-Leine (Flexi-Leine)
Auch hier gibt der Name das Programm der Hundeleine vor: Sie ist in einem Plastikgehäuse aufgerollt und wechselt zwischen lang und kurz, ist somit flexibel. Da die Leine sich immer von alleine wieder aufrollt, ist sie im Gegensatz zur Führleine ständig auf Spannung. Man hält sie ebenfalls locker in der Hand und lässt die Mechanik den Rest erledigen. Dadurch ist sie allerdings nicht geeignet für das Hundetraining oder das Spielen mit anderen Hunden. Diese Leine gibt dem Hund einen größeren Freiraum, kann jedoch auch wieder kurz gestellt werden wenn es nötig ist. Es gibt sie bereits ab 5 m Länge, gängig sind jedoch meistens 8 m Leine.
Schleppleine
Die Schleppleine eignet sich perfekt zum Trainieren. Sowohl für Junghunde, für Jäger aber auch für unsichere Hunde. Ohne den Kontakt zum Menschen zu verlieren, haben sie so einen größeren Bewegungsradius.
Eine Schleppleine ist in der Regel zwischen 10 und 15m lang, es gibt sie aber auch bereits ab 5m. An der Leine selbst sollten keine Riemen oder Schlaufen angebracht sein, damit der Hund nicht irgendwo hängen bleibt, denn die Leine wird häufig auf dem Boden schleifen. Da man sie gerade zu Beginn leicht aufgewickelt in der Hand hält, ist es wichtig, dass sie auch schnell mal durch die Hände gleiten kann. Handschuhe sind hier eine gute Option für ein intensives Training. Schleppleinen sind meist aus Biothane, Tau oder Leder.

Die Schleppleine gibt der Siberian Husky Hündin „Yuki“ Freiraum, neue Orte zu erkunden. Gleichzeitig bleibt die noch sehr junge Hündin mit ihrem Menschen in Verbindung. Weitere tolle Bilder von Yuki gibt es auf ihrem Instagram Kanal zu dem natürlich auch die Fotocredits gehören.
Materialien
Biothane ist ein Material, welches immer mehr an Beliebtheit gewinnt, da es nicht schimmelt, nicht stinkt und sehr pflegeleicht ist. Es ist ein Strukturgewebe mit einer Kunststoffummantelung, welches im Vergleich zu Leder auch deutlich langlebiger ist. Die Ummantelung besteht aus einem thermoplastischen Polyurethan (TPU) und dem Polyvinylchlorid (PVC). Das Innenleben ist ein Polyestergewebe. Biothane ist als Material sehr robust und dazu auch noch abwaschbar wohingegen es sich nicht mit Wasser vollsaugt. Es ist sehr leicht und glatt, weshalb sich die Leine selten verheddert oder hängen bleibt.
Nylon eignet sich aufgrund derselben wie Eigenschaften wie Biothane sehr gut zum Schleppleinentraining. Es ist eher für kleine Hunde geeignet, da es nicht so reißfest ist wie die Biothane.
Leder ist das teuerste Material uns muss regelmäßig gefettet werden. Lederleinen saugen sich bei Regen schnell mit Wasser auf und werden dadurch schwerer. Rennt der Vierbeiner aber auf einmal los und die Leine droht einem aus den Händen zu gleiten, ist Leder wiederum sehr praktisch, da man die Leine einfacher halten kann.
Egal für welches Material man sich entscheidet: die Leine sollte keine zusätzlichen Ösen und Schlaufen haben, damit der Hund sich während des Training darin nicht verfangen kann. Generell muss eine Schleppleine griffig sein, damit man sie gut festhalten kann. Sie saugt sich am besten nicht voll, ist robust und reißfest. Außerdem ist muss das Gewicht der Leine im Verhältnis zum Hund beachtet werden, damit z.B. ein Dackel nicht mit einer 25m Lederleine trainiert wird. Man sollte immer beachten, dass man die Länge der Leine auch händeln können muss.
Was ist die beste Länge für eine Schleppleine?
Eine genaue Definition gibt es hier nicht, allerdings kann man die Länge anhand einiger Faktoren etwas besser bestimmen. Zum einen an den körperlichen Gegebenheiten und der Fitness des Hundes. Ein zarter, kleiner Kaninchendackel von knapp 4 kg sollte keine 20m Schleppleine wortwörtlich hinter sich her schleppen. 20m können aber wiederum für einen Husky super sein, der zudem schnell auf Höchstgeschwindigkeiten kommt. Hier sorgt dann eine längere Leine für Freiraum und Kontrolle. Außerdem sollte eine Schleppleine auch die physischen Gegebenheit des Halters angepasst sein bzw. noch viel wichtiger an seine bisherigen Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit einer Schleppleine. Wer zum ersten Mal eine Schleppleine benutzt, der greift besser zu Modellen um die 8 bis 12m um mit die Handhabung zu üben.
Retrieverleine
In dieser Hundeleine ist das Halsband bereits anhand einer Schlaufe integriert, die dem Hund um den Hals gelegt wird. Es gibt eine Zugbegrenzung – meist durch zwei runde Ösen, die einander stoppen, damit der Hund beim voranlaufen oder abrupten stehen bleiben nicht gewürgt wird. Diese ist verstellbar und kann so individuell an den Hund angepasst werden. Der Ursprung dieser Leine liegt bei den Retrievern, die viel am Wasser apportieren und man so das Halsband direkt immer an der Leine hatte und der Hund sich nicht verheddern konnte.
Sie eignet sich mittlerweile sehr gut als Ersatz für die Führleine, da die Halsung beim Gassi gehen locker bleibt und kein festes Halsband angelegt werden muss.
Eine Retrieverleine ist meist 2m lang und häufig werden Materialien wie Tau, Leder, oder Nylon verwendet.
Befreiungsleine
Diese Leine eignet sich vor allem für die Jagd. Aber auch im Einsatz mit Rettungshunden und beim Mantrailing findet diese Leine oft Verwendung. Wie bei der Retrieverleine ist das Halsband mit der Leine verbunden. Bei einem kräftigen Zug wird der spezielle Karabiner gelöst und der Hund ist frei (ohne Halsband). Befreiungsleinen werden primär aus Leder aber auch aus Biothane gefertigt.
Canicross-Leine
Ob beim Joggen oder beim Canicross: spezielle Leinen bieten eine Verbindung zwischen Mensch und Hund, ohne, dass man die Leine in den Händen hält. Hierzu benötigt man einen Rückengurt für den Menschen sowie eine spezielle Leine mit Rückdämpfer. Dieser schützt die Wirbelsäule von Mensch und Hund. Die Canicross Leinen sind in der Regel 2m lang und der Gurt sollte auf jeden Fall über einen Panikhaken verfügen um die Leine bei Bedarf schnell zu lösen.
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